In den vergangenen Wochen haben verschiedene deutsche Geldinstitute einigen ihrer Kunden die Girokonten und Kreditkarten gekündigt. Allein in Hamburg sind es mehr als 200 Fälle. In München mehr als 100, in Berlin rund 50 Betroffene. Es dürften aber weit mehr sein, als die jetzt bekannten Fälle.Die Maßnahme erfolgte zumeist ohne Begründung. Davon betroffen sind Kunden iranischer Herkunft. Was steckt hinter dem Verhalten der Banken?
Experten vermuten einen Zusammenhang mit einer UN-Resolution von 2010. Die schreibt vor, Geschäftsbeziehungen mit Iran-Bezug einzuschränken. Eine ähnliche Verordnung gibt es seit einem guten halben Jahr auch von der EU.
Banken brauchen demnach eine Genehmigung, wenn von ihnen größere Geldsummen in den Iran fließen. Kontobewegungen ihrer iranischen Kunden müssten sie genau überwachen. Das bedeutet mehr Aufwand. Bei Verstoß müssen sie mit Sanktionen rechnen. Womöglich ist ihnen das Risiko einfach zu hoch, vermutet man in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und ist empört.
Beitrag von Anja Herr (RBB)